Singalesischer Eierlauf

Silvester. Wir hängen am Strand ab und gucken nach einem Tropengewitter abends Videos am Notebook aus unserem „alten Leben“. Es fühlt sich an als ob man von oben auf einem Berg in irgendein kleines von der Welt abgeschottetes Dorf guckt. Die Wohnung war so beladen. So viel Schrapel den keiner braucht. Ich hatte einmal wieder befreiende Gefühl belastenden Ballast hinter mir gelassen zu haben.

Für Daria war es schön ihre alten Freundinnen nocheinmal zu sehen. Besonders in den Videos von ihrer Geburtstagsfeier.

Jetzt sind wir in Negombo in einer familienfreundlichen Unterkunft. Gleich bei Ankunft wurde eine große Kiste mit Spielzeug zur Freude der Kinder ausgepackt. Darin enthalten war unter anderem auch eine Art Kaninchen, was dem Aussehen nach zu Urteilen anscheinend zum Erschrecken von kleinen Kindern benutzt wird. Sehr Merkwürdig…

Gestern waren wir in Colombo, die Visas abholen. Auf dem Weg mußten wir zum Schluß noch ein paar Stationen mit dem Zug fahren. Anfangs ging es noch ganz gut. Jeder hatte noch Luft zum atmen im Zug. Allerdings wurde er an jeder Station voller, so das man am Ende nicht mehr umfallen konnte – selbst wenn man wollte :D.

In meiner Hand halte ich eine Tüte Bananen. Ich halte sie so nach oben, dass sie nicht gequetscht werden. Gleichzeitig halte ich mich an einer Stange fest und gebe acht nicht bei voller Fahrt aus dem Zug gedrängt zu werden. Die Türen sind immer offen, da auch ausserhalb der Türen bis zu 10 Menschen pro Tür mitfahren. Der Zug fährt in unseren Bahnhof ein. Ich sehe eine unruhig wabernde Menschenmasse. Der Zug hält noch nicht ganz. Die Menschen stürmen wie ein paar Irre in den Zug, ohne daran zu denken, dass vielleicht noch ein paar Leute aussteigen wollen. Es wirkt wie ein sich gegenseitig tottretenwollender, verängstigt wütender Mob, der vor einem heranstürmenden Tyrannosaurus Rex in den bereits vollen Zug flüchten will.

Ich halte meine Bananen in einer heroischen Geste nach oben und stämme mich mit aller Gewalt gegen die Masse. Reiben. Reissen. Knacken. Eine Frau schreit. Daria und Livia mit ihrem Baby zwängen sich hinter mir durch.

Geschafft! Hinter uns quetschen und drängeln sich noch die Leute, während der Zug abfährt.

Die Bananen sind unversehrt, Zeit ein paar davon zu essen um meinen, mit Bravur absolvierten, singhalesischen Eierlauf zu feiern.

Morgen werden wir nach Chennai fliegen und irgendwo in Mamallapuram erstmal eine Unterkunft suchen.

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Der Wildgruenwanderer 🙂

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