Hallo ihr Lieben,
heute möchte ich euch eine Pflanze vorstellen, die mir das erste Mal in der Sächsischen Schweiz im Schmilkaer Kessel aufgefallen ist: Das Große Springkraut.
Die wichtigste Frage zuerst: Kann man es essen? Jain! Die Blüten und die Samenkapseln sind essbar, wie bei jedem Springkraut. Die Blätter allerdings sind eher zu Heilzwecken zu gebrauchen und sollten mit Vorsicht genossen werden.
Isst man die Blätter, so wirken sie als Abführmittel und harntreibend, was durchaus schonmal gewollt sein kann 😉 Ansonsten kann man die Blätter bei Hautkrankheiten und Wunden als Mus, Saft oder Salbe äußerlich auftragen um den Heilprozess des Körpers zu unterstützen.
Interessant ist auch, das diese Art das einzige Springkraut in Europa ist, das nicht eingeschleppt wurde, also kein Neophyt ist, wie alle anderen Arten davon hier. Und in Berlin ist es sogut wie ausgestorben, was auch der Grund dafür ist, dass ich davon erst jetzt erfahren habe 😉
Das Springkraut war früher ein Sinnbild für zarte, schreckhafte Menschen und man hat es als Halskette getragen um geistigen Angriffen von Hexen standzuhalten.
Erkennungsmerkmale:
- große, gespornte gelbe Blühten mit roten Punkten im Schlund.
- glänzende, wachsähnliche Stiele
- nur wenige Blüten gleichzeitig vorhanden
- Blüten hängen an dünnen Stielen aus der Blattachsel kommend
- Die Blätter sind eiförmig mit stumpfen Zacken, siehe Bild
Verwechsungsgefahr:
keine mir bekannte
Guten Appetit! 🙂
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Lebe grün und frei,
Der Wildgruenwanderer 🙂
Das kleine Springkraut wächst aber überall unter den Parkbüschen. Wann ist denn das eingewandert? Muss vor meiner Zeit gewesen sein. Kann man das auch essen?
Ja das gibts schon seit ziemlich langer Zeit hier. Aber auch wenn es schon 100 und mehr Jahre hier ist gilt es immer noch als eingeschleppt, wenn es nicht ursprünglich in Europa vorkam. Und das kleine Springkraut kann genauso gegessen werden (nur Springkapseln und Blüten).
Wobei „ursprünglich“ wohl eher eine Definitionsfrage ist: Die im Vergleich zu anderen Teilen der Erde sehr ausgeprägte Artenarmut in unseren Breiten hängt zu großen Teilen kausal mit den Eiszeiten (in Kombination mit der Geologie Europas -> Ost-West-Gebirge im Süden usw.) zusammen. Viele Pflanzen und Pflanzenfamilien die wir heute als „Neophyten“ verunglimpfen dürften in einem größeren Kontext schlicht Heimkehrer sein. 🙂
Ja da gebe ich dir recht. Neophyt ist es ein distanzierendes, abwertendes Wort wie ich finde. Viele eingewanderte Pflanzen bringen schließlich auch einen Segen mit sich und haben auch ihre Existenzberechtigung 🙂
Ja, die Affenstein Promenade, schon bei Deinem 1. Besuch als 5-jähriger mit uns hast Du sie, allerdings mit leichteren Aufstieg durch die wilde Hölle, kennengelernt. Im Jahr drauf hast Du die Stiege ganz nach oben in ihrer Spalte auf Anhieb gefunden und warst etwas sauer als wir nicht mit Dir hoch gestiegen sind. Weiterhin viel Spaß!
danke, ja, da kann ich mich noch gut dran erinnern 😉