Zweimonatige Corona Höhlenquarantäne in Spanien

Eigentlich wollte ich ja nach El Chorro, um dort zu klettern und ausgiebig das Gebiet zu erkunden.

Es wäre bestimmt alles ganz toll geworden, wenn da nicht eine Kleinigkeit gewesen wäre. Bobobobooooo! Der Coronavirus! Die spanische Ausgangssperre kam genau einen Tag später, nachdem ich meine Höhle erreicht hatte.

Das wars dann erstmal mit klettern und so… Aber nach Deutschland wollte ich auch nicht gleich wieder, also dachte ich mir: Bleibe ich doch einfach ein paar Wochen in der Höhle wohnen.

Rückblickend kann ich sagen: es war eine durch aus positive Erfahrung. Mancher mag sich vielleicht fragen: was macht man denn den ganzen Tag in so einer Höhle mit der strengen spanischen Ausgangssperre? Nun ja, ich hatte einen großen Vorteil. Die Höhle lag weit weg von der Zivilisation und irgendwelcher Straßen. So dass dort entsprechend keine Policía hinkam um zu kontrollieren ob ich denn auch schon brav den ganzen Tag in der Höhle sitzen bleibe. Außerdem konnte man ja einkaufen gehen, was für mich immer mit einer 7 Kilometerwanderung verbunden war + 300 Meter Höhenunterschied und das hin und zurück. Ich war also auch oft den halben Tag unterwegs „Einkaufen wandern“. Es gab auch mehrere Dörfer und Wege, so dass ich diese ab und zu variiert habe um ein bischen Wanderabwechslung zu bekommen.

Der Laden, in dem ich einkaufen war hat mir auch immer meine Powerbanks aufgeladen, so dass ich mein Handy weiterhin benutzen konnte.

Die Tiervielfalt dort war auch enorm. Ich konnte viele Tiere direkt vor der Höhle beobachten. Steinböcke, Wildschweine, Geier, Füchse, und viele mehr. Die Steinböcke haben sich mit der Zeit zu meinen Freunden entwickelt.

Trotz allem habe ich bestimmt an die 15 Bücher mit dem Kindle gelesen während der gesamten Zeit.

Begegnungen mit der Polizei hatte ich insgesamt 2. Die erste verlief recht harmlos. Ich kam gerade mit zwei vollen Beuteln Feuerholz aus dem Wald und mir kam tatsächlich auf dem kurzen Straßenstück oberhalb meiner Höhle ein Streifenwagen entgegen. Der Beamte fährt langsam vor guckt mich nur aus seinem Fenster mit seinem autoritären Blick fragend an. Ich sage auf Spanisch „Ich muß hier in einer Höhle leben.“ Er fragt: „In einer Höhle?“, ich „ja“, er „hasta luegooo“, was soviel heißt bis später oder auf wieder sehen. Danach ist er weitergefahren.

Beim zweiten mal wollte ein anderer Polizist meinen Pass und hat mir gesagt ich solle nicht auf der Straße laufen. Das ich kein Auto hatte und die Straße der einzige Weg zum Laden war hat ihn nicht interessiert. Tja bei soetwas hilft dann meistens nicken und lächeln. Es gab aber auch dort keine Konsequenzen.

Das folgende Video zeigt ein paar Eindrücke während der Coronazeit in meiner Höhle.

Viel spaß!

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Lebe grün und frei,
Der Wildgruenwanderer 🙂

2 Gedanken zu „Zweimonatige Corona Höhlenquarantäne in Spanien“

  1. Das mutet ja in der Tat recht abenteuerlich an. Andere würden tausende Euro für so einen Trip ausgeben. Wäre doch eine super Nebeneinnahmequelle und die Wildkräuterschulung bietest du als optionales Modul an 😉 Hattest du ein Solarpanel dabei?

    Grüße, Stefan

    1. Hey Stefan,
      ja war es in der Tat :D. Ein Solarpanel habe ich nicht. Die sind mir entweder zu schwach oder zu schwer/sperrig. Ich hab nur zwei fette powerbanks, das reicht unter normalen Umständen.
      Als guide zu arbeiten – würde mir glaube ich irgendwann auf den Sack gehen :D. Vielleicht probier ich es irgendwann mal aus.
      Grüße aus Bad Schandau,
      Robert

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