Grüße aus Tumkur,
wo es uns jetzt hin verschlagen hat für einen Tag. Wir sind von den Yelagiri Hills aufgebrochen und weiter in richtung Westküste nach Karnataka mit dem Zug durch Bangladore nach Tumkur gefahren.
Hier werden wir uns erstmal neue Schuhe kaufen. Mit Flipflops die Berge hochzusteigen ist doch nicht ganz optimal :D.
Gestern waren wir noch einmal auf einem Berg mit einem kleinen Höhlentempel. Der ansässige Priester hat uns dort gesegnet:
Wir gehen in den Tempel, ein alter Priester erwartet uns schon. Er markiert unsere Stirn mit einem roten und weißen Punkt. Danach macht er das Zeichen für „cash“ mit seiner Hand. Wir geben ihm 50 Rupees.
Er scheint kurz nachzudenken und entscheidet, das er uns ungesundes aber gesegnetes Essen auf einem Bananenblatt servieren sollte.
Wir sitzen auf dem Boden und essen. Es kommt eine ortsansässige Biene durch den Höhleneingang herein. Sie schwirrt um uns herum. Vielleicht ist sie von einem Hindugott besessen und möchte uns eine Botschaft übermitteln.
Wir sehen schon den kritischen Blick des Priesters, der damit offensichtlich nicht einverstanden war. Wir haben schließlich dafür nicht bezahlt.
Er zückt ein Handtuch und geht wie ein Berserker auf die arme Biene los bis sie tot am Boden liegt.
Hmmm. Nicht sehr pietätvoll dieser Priester. 😀
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Lebe grün und frei,
Der Wildgruenwanderer 🙂
Hey, ich bewundere Deine Art durch die Welt zu ziehen und wie scheinbar furchtlos Du das durchziehst.
Dazu mit Deinem kleinen Mädchen, wenn ich mir vorstellen wie wir unsere Kinder beschützen..oder vielleicht ist es gar nicht so gefährlich alleine mit Kind durch Indien zu trampen.
Jedenfalls imponiert mir Deine autarke und besondere Art durchs Leben zu gehen und spricht mich echt an. So werde ich Dir immer mal folgen, wenn ich Zeit habe und vielleicht noch mehr fragen stellen.
Hey Alex, schön dass ich bei dir Interesse wecken konnte. Ja wenn wir so abgeschottet in Deutschland leben, bekommen wir manchmal ein komplett anderes Bild von der Realität als sie wirklich ist. Einfach dadurch, dass man Informationen über die weite Welt meistens aus dritter oder vierter, fünfter Hand bekommt. Klar ist schon etwas dran an manchen Fakten, aber besonders hier in Indien kann man sich zum beispiel recht sicher fortbewegen, wenn man nicht gerade durch ein slum in Mumbai mit offener Geldbörse läuft, wo noch die 2000 Rupeescheine daraus hervorlugen :D. Klar gehört auch etwas Erfahrung mit ärmeren Ländern dazu um sich auch sicher zu fühlen.
Gruß, Robert
wie lange machst Du sowas schon und was hat Dich bewegt die Welt zu bereisen? Neugier?
VG Alex
Hi Alex,
ich mache das seit Mitte Juli letzten Jahres. Da bin ich in die sächsische Schweiz aufgebrochen und habe dort den Sommer und Teile des Herbstes mit Klettern und Wandern verbracht. Im Oktober bin ich dann per Anhalter nach Süden losgezogen: Frankreich, Spanien, Marokko. Dann Sri Lanka und jetzt Indien. Ich habe das Anfangs alleine gemacht, was auch gut war, um den Kopf freizubekommen.
Ich wollte nicht mehr 8 Stunden in einem Büro sitzen und meine Lebenszeit verkaufen. Und ich wollte auch nicht mehr in einem Haus wohnen, vollgestopft mit Dingen, die keiner braucht. Darias Mutter, Livia, ging es genauso, also haben wir unsere Wohnung aufgelöst, alles verkauft oder verschenkt, unseren Besitz auf ein transportables Minimum verkleinert und sind losgezogen.
Ich habe schon seit längerem mit dem Gedanken gespielt das zu tun. Den letzten Arschtritt dafür hat mir letztendlich das Ende der Beziehung zu Livia gegeben.
Wildpflanzen sammle, identifiziere und esse ich schon etwas länger, ein paar Jahre vielleicht. Nur hier in Indien liegt die Priorität gerade mehr auf dem Kennenlernen des Landes.
Reisen tue ich auch über den Winter, weil ich keine sperrigen Wintersachen dabei habe. Die passen nicht ins Handgepäck 😉
So, das war die kurze Version der Geschichte. Eventuell ergänze ich den Blog mal mit einer etwas längeren, detaillierteren 🙂
Grüße aus Goa mit 4G Empfang (jetzt werden erstmal die offline Videos hochgeladen),
Robert