Reif fürs Hammam in Azrou

Ein Regentag. Mal wieder Zeit für eine Busfahrt weiter nach Süden. Der nächste Ort, den ich mir ausgesucht habe heißt Azrou und liegt in den Bergen. Ein sehr schönes Wandergebiet. Der Bus kostete mich für ca 100km 2,50€. Ein „Hilfreicher Mann“ zeigte mir den Weg zum richtigen Bus. Ich witterte sofort eine neue Abzockmasche, denn ich hatte ja mein Ticket schon. Und richtig geraten, er bestand darauf mein Gepäck in den Kofferraum zu laden. Ich fragte ihn daraufhin wieviel es kostet und er tat als ob er mich nicht verstanden hat und bestand weiterhin darauf das ich mein Gepäck dort hinein tue. Nach einer Minute sinnlosem Hin und Her war anscheinend seine Geduldsgrenze erreicht und er ließ mich den Rucksack so mitnehmen. Höchstwahrscheinlich wäre ich nachher im Bus nochmal kräftig abkassiert worden plus Provision für den „freundlichen Helfer“ und hätte so mehr als doppelt soviel bezahlt. Jaja.

Auf dem Weg hat es dann angefangen zu regnen. Der Bus war nicht regenfest. Es hat überall reingeregnet, ein Mann hat versucht mit Zeitung die Lecks abzudichten, was nicht geholfen hat :D. Ein Scheibenwischer besass der Bus auch nicht. Ein Helfer wischte regelmäßig die Scheibe wärend der Fahrt. Ich hatte zum Glück einen Sitz im Trockenen.

Danach fuhren wir durch ein Dorf, was aussah wie ein Villenviertel in Berlin, samt Parks und Vegetation (Ifran). Dort soll wohl auch der König von Marokko seine Sommervilla haben.

Ich steige aus dem Bus. Vergebliches Warten auf ein Ende des Regens. Ein Sprint zum nächsten Café. Heiße Suppe aus einem riesigen verbeulten Kessel für 50 cent. Ein Mann spricht mich an, wir unterhalten uns. Er wohnt auch in einem Hotel hier, ist auch ein Nomade, nur kommt er aus der Wüste und nicht aus dem kalten Norden.

Ich hatte mir vorher noch gedacht, dass jetzt die richtige Zeit wäre mal ein Hammam auszuprobieren, allerdings nehmen die Leute da so 20€ von den Touristen. Er spendierte mir einen Tee und lud mich dann zu einem billigen Hammam ein und zeigte mir noch die typische Nahrung der Nomaden. Kakao mit Agaröl und Datteln gemixt und Olivenöl. Wovon sie wohl jeden Tag nur ein bischen zu sich nehmen als Frühstück und Mittagessen. Das werde ich die nächsten Tage mal probieren.

Das Hammam war echt der Hammer. Man wird am ganzen Körper durchmassiert und geschrubbt. Grundreinigung plus Massage + Dampfsauna sozusagen. Es war genau das Richtige bei dem Wetter.

Der Mann lud mich noch auf einen Tee in seinem Zimmer ein, wo er einen Gaskocher und eine Metall Tajine stehen hatte. Heute abend kochen und essen wir zusammen. Sonst nimmt er das Zeug wohl mit in den Wald und macht da ein Feuer fürs Tajin. Auch nicht schlecht :).

Netter Typ. Bis jetzt der sympatischste den ich bisher kennengelernt habe.

Wenn das Wetter morgen besser wird, mache ich vielleicht hier mal eine Wanderung :).

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2 Gedanken zu „Reif fürs Hammam in Azrou“

  1. Mein lieber Wildgrüner,
    wir hoffen, dass Du gerade am heutigen Tag nicht davongeschwommen bist. Jedenfalls alles erdenklich Liebe und viele schöne Erlebnisse und Beobachtungen. Hast Du schon ein Paar Vögel der heimischen Fauna im dortigen Winterquartier gesehen? Verhungere uns nicht. Hier gibt es übrigens viele Äppel.

    Liebe Grüße,
    Bernd

    1. Danke Bernd 🙂 Ja Vögel gibts hier schon ein paar die ich sonst nicht gesehen habe. Irgendwelche möwenähnliche Viecher und auch Spatzenähnliche z.B.. Vom Verhungern bin ich hier bei in Marokko weit entfernt :D. Wobei auf regionale deutsche Äpfel hätte ich schon mal wieder Lust. Hier gibt es zwar auch jede Menge Äpfel auf dem Markt aber wahrscheinlich importiert von irgendwo, bzw. ich habe die Apfelecke in Marokko noch nicht gefunden. Wobei es hier eigentlich auch so welche geben sollte. Kirschbäume gibts hier zumindest auch.

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