Seid gegrüßt ihr Lieben,
ich war vor kurzem 10 Tage hintereinander hier in der Sächsischen Schweiz klettern und möchte mit Euch ein paar Eindrücke davon teilen.
Mittlerweilen habe ich ja schon etwas Klettererfahrung hier, und da ich gerade auf eine massive Ansammlung von Vorsteigern getroffen bin, hab ich mich kurzer Hand dort jeden Tag als Nachsteiger angeschlossen. Jeden Tag gab’s mindestens einen neuen Gipfel und ein neues Klettergebiet. Alles von Stufe 1 bis 8c war dabei und ich konnte gut meine Grenzen ausloten. Auch an den Vorstieg am Sandstein habe ich mich etwas herangetastet. Es waren atemberaubende Kletterwege dabei. Teilweise 80 Meter freie Wand nach oben – da kommt Freude auf :).
Ein besonderes Highlight war für mich die Besteigung des Bloßstocks. Das ist ein großer, hoher, freistehender Fels ganz an der Nordspitze des Affensteinmassivs. Ich habe schon immer davon geträumt dort mal raufzuklettern, aber nie wirklich daran geglaubt, dass ich es eines Tages tatsächlich einmal tun werde. Letztendlich war die Besteigung nicht sonderlich schwer, aber sehr abenteuerlich. Wir sind den Wenzelweg hinaufgeklettert, genannt nach dem Erstbesteiger.
Zuerst ging es einen grünen, rutschigen Kamin hoch auf ein Vorplateau, von dem aus man auf einem schmalen Gratweg um einen Nachbargipfel herum zu einer Schlucht gelangt, die es zu überwinden gilt. Dazu macht man am Sockel erstmal einen Überfall über die tiefe, breite Felsspalte. Ein Überfall ist eigentlich ganz einfach. Man stellt sich an die Kante der ca 20 Meter tiefen Schlucht, visiert die gegenüberliegende, ca 1,5 Meter entfernte Felswand an, geht kurz in die Hocke und tut so als würde man von einem Sprungturm ins Wasser springen. Nur dass man nicht abspringt, sondern nur mit den Händen zur gegenüberliegenden Wand fällt, wo man sich abfängt. Dann hängt man über der Schlucht mit den Händen auf der einen und den Füßen auf der anderen Seite, setzt ein Bein hinüber und stößt sich mit dem anderen ab, während man sich mit den Händen auf die andere Seite zieht.
Ihr merkt schon – obwohl es eigentlich ganz einfach ist, braucht es ein klein wenig Überwindung es dann wirklich zu tun :D. Auf jeden Fall sind wir beide mit einem guten Gefühl auf der anderen Seite angekommen.
Von dort aus geht es dann den Rest des Weges einen riesigen, langen Kamin über mehrere Etappen und Seillängen nach oben bis zum Gipfel, von dem man einen phänomenalen und ungewohnten Ausblick hat.
Da der Bloßstock ein sehr berühmter Gipfel ist, liegt dort ein extra großes Gipfelbuch aus, in dem ganze Klettergeschichten geschrieben stehen.
Viel Spaß mit dem Video:
Und hier noch einige Eindrücke vom Rest der Gipfel:
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Lebe grün und frei,
Der Wildgruenwanderer 🙂